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ADN-ZB/Repro/Archiv/18.5.1989 Faschistisches Deutschland 1933-1945/Verhaftung jüdischer Männer in Baden-Baden im November 1938: Nach dem faschistischen antisemitischen Pogrom vom 9./10. November 1938 wurden etwa 30 000 Juden verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt.

Bea Böhlen regt Gedenkstätte für Baden-Baden an

Die Landtagsfraktionen haben sich darauf verständigt, mehr Geld für die Arbeit der landesweit 70 Gedenkstätten auszugeben. Darauf einigten sich die Fraktionen von Grüne, CDU, SPD und FDP am Mittwoch bei den Beratungen im Finanzausschuss. „Es freut uns außerordentlich, dass wir eine höhere Förderung vereinbaren konnten“, teilt Bea Böhlen mit. „Damit stellen wir Grüne unsere Verantwortung für Vergangenheit und Zukunft unter Beweis und unterstützen die vorbildliche ehrenamtliche Arbeit der Helferinnen und Helfer.“

„In diesen politisch unruhigen Zeiten sind Gedenkstätten wichtiger denn je. Sie erinnern uns daran, unsere freiheitlich-demokratischen Grundwerte nicht für selbstverständlich zu halten.
Sie mahnen uns, sie gegen Extreme mit aller Kraft zu verteidigen“. Heute sei mehr politische Bildung nötig, um das Demokratieverständnis wieder zu stärken.„In diesem Zusammenhang ist es mehr als angebracht, auch in Baden-Baden über die Errichtung einer Gedenkstätte über das Schicksal der jüdischen Bürgerinnen und Bürger nach-zu denken“, so Bea Böhlen.

Denn eines der bekanntesten Bilder der Massenverhaftungen jüdischer Bürger nach den Novemberpogromen 1938 stammt aus Baden-Baden und ist beispielsweise auf Wikipedia Festnahme von jüdischen Männern in Baden-Baden und in vielen Geschichtsbüchern zu finden. „Die Stadt Baden-Baden sollte durch die Errichtung einer Gedenkstätte zur einer aktiven Erinnerungskultur, Mahnung und Aufklärung der eigenen Stadtgeschichte beitragen“, fordert Böhlen. In diesem Zusammenhang weist Bea Böhlen auch darauf hin, dass „Hindenburgplatz“ als Name endlich gelöscht werden sollte. Böhlen ruft daher den Gemeinderat der Stadt Baden-Baden auf, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.

Besonders profitieren von den bereitgestellten Mitteln die Gedenkstätten Grafeneck in Gomadingen, das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg in Ulm und der Lernort Kislau. In den nächsten beiden Jahren erhalten sie für ihren Betrieb vom Land jeweils 140 000 Euro. Mehr als 600 000 Euro gehen außerdem an andere einzelne Einrichtungen, Gedenkstätten und -Verbünde. Damit steigt der Etat für Gedenkstätten-Projekte in den nächsten beiden Haushaltsjahren 2018 (1,03 Millionen Euro) und 2019 (941 000 Euro) im Vergleich zum laufenden Jahr (2017: 832 000 Euro) um insgesamt 308 000 Euro.

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