Das Ziel bis 2020: Radverkehr verdoppeln
Um die Pendlerstrecken spürbar zu entlasten und Staus, Lärm und Luftverschmutzung zu vermeiden, hat das Land im vergangenen Jahr den Ausbau des Radwegenetzes erheblich gefördert. Allein im Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden wurde 2017 der Radwegebau mit mehr als 1,5 Millionen Euro vom Land bezuschusst.
Weitere Maßnahmen mit einem Fördervolumen von mehr als 1 Million sollen auch 2018 umgesetzt werden, teilte Landesverkehrsminister Winfried Herrmann auf Anfrage der beiden Landtagsabgeordneten Bea Böhlen (Baden-Baden/Bühl) und Thomas Hentschel (Rastatt) mit.
Es fehlt derzeit aber vor allem noch eine Radschnellverbindung zwischen Bühl und Karlsruhe sowie zwischen Baden-Baden und Rastatt. Damit könne man den Beschäftigten an den Industriestandorten Baden-Baden, Bühl, Rastatt und Gaggenau eine Alternative zum Auto zu bieten, führen die beiden Abgeordneten gegenüber unserer Zeitung aus.
Derzeit stehe die Verbindung Bühl – Karlsruhe noch nicht im vordringlichen Bedarf, teilt Thomas Hentschel weiter mit. Die bisherigen Schätzungen gingen davon aus, dass 1.700 Radfahrerinnen und Radfahrer diese Verbindung nutzen würden. „Dabei muss aber auch die steigende Bedeutung des Daimler-Standortes Rastatt berücksichtigt werden,“ meint Hentschel. Beim Radwegebau gelte das mindestens ebenso, wie beim Straßenbau. Die Werkserweiterung des Benzwerks, die voraussichtlich kommen werde, erfordere einen schnellen Ausbau der Verbindungen, weil damit der Stellplatzbedarf auf dem Werksgelände erheblich reduziert werden könne. Daimler sei hierzu schon aktiv geworden, indem neue Fahrradstellplätze geschaffen und E-Bike Leasingangebote an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemacht habe. Aber auch für andere Unternehmen eröffne sich so die Möglichkeit, das wertvolle Gut Grund und Boden eine anderen Nutzung zuzuführen, ergänzt Bea Böhlen und fordert: „Wir müssen alles daransetzen, den Klimaschutz nicht nur zum Lippenbekenntnis in Sonntagsreden zu degradieren, sondern gemeinsam anpacken und etwas dafür tun!“
Man könne gerade im Rahmen des integrierten Mobilitätskonzepts entsprechende Ziele formulieren. Das Land wolle den Radverkehrsanteil bis 2020 verdoppeln. Die Region Mittelbaden könne dazu einen erheblichen Anteil leisten.
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